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Kreuzweg von Burggrub über Neuhaus-Schierschnitz zur Friedenskapelle

Grenzkreuzweg an der ehemaligen innerdeutschen Grenze zwischen Burggrub und Neuhaus-Schierschnitz

Dieser Kreuzweg wurde zum ersten Mal am 5. September 1992, einen Tag vor der Einweihung der Grenz- und Friedenskapelle bei Burggrub, im Rahmen einer internationalen Jugendbegegnung unter Beteiligung von Jugendlichen aus 28 Ländern begangen.

Er besteht aus 7 Stationen (Kreuzen). Bei jedem Kreuz wird eine kleine Andacht abgehalten.

Stationen

  • 1. Kreuz
    Kirche St. Laurentius Burggrub, Begrüßung und Einführung 
  • 2. Kreuz 
    Auf dem  Grenzstreifen (Landesgrenze) beim ehemaligen, weggerissenen „Kiefereshof“ (Rotheul) nähe  Heinrich Günther. Dort beim ehemaligen „Kiefera“ befand sich gleich nach dem Krieg ein russischer Posten. An dieser Stelle sollen Gräueltaten an Flüchtlingen sowie armen Frauen und Männern, die Lebensmittel schmuggelten, wie Vergewaltigungen und Tötungsdelikte, begangen worden sein. 
  • 3. Kreuz 
    An der althistorischen schwarzen Kiefer, sog. Russenkiefer, wurde nach 1945 von russischen Soldaten ein Russenstern eingeschnitzt. Dort hat auch ein russischer Soldat, als er nun endlich nach dem Krieg nach Hause durfte, oben in der Krone des Baumes seine Kommissstiefel festgenagelt. Teilstücke sind heute noch an einem Ast zu sehen.  An dieser mystischen „Schwarzen Kiefer“ sollen sich in früheren Zeiten einige Menschen das Leben genommen haben. Wie ein alter „Burggrüber“ erzählte, soll dieser Baum bereits in dessen Jugendzeit (in den 1920er Jahren) auch schon so ausgesehen haben. Auf dem Hügel, wo diese Kiefer steht, stand am Anfang nach dem Krieg ein russischer Holzturm, welcher später durch einen Beton-Beobachtungsturm (rund) ersetzt wurde (auch 1989 gesprengt).    
  • 4. Kreuz 
    Dreifaltigkeitskirche Neuhaus-Schierschnitz – mit einer Stärkung bei Kaffee und gutem Neuhäuser Kuchen.  
  • 5. Kreuz 
    Am ehemaligen, auch weggerissenen, viereckigen Führungsbunker der DDR-Grenzanlage oberhalb des Schaltwerkes am Sonneberger Forst  am Waldrand. In so einem Führungsbunker befand sich immer eine Gruppe DDR-Grenzsoldaten, welche bei Alarm sofort ausrücken konnten. In diesem Bunker liefen alle Drähte vom Grenz-Signalzaun zusammen. Am Signalzaun waren auch Rundumleuchten angebracht. Wenn diese grün geleuchtet haben, war jemand vom Westen aus an den Zaun gekommen, und wenn sie rot aufleuchteten, war jemand von der DDR-Seite an den Zaun gekommen. Dieser Signalzaun verlief weiter hinten auf DDR-Gebiet (gleich hinter dem Schubertshaus in Richtung Burggrub), als erstes Hindernis für Flüchtlinge, bevor sie dann später zum zweireihigen Metallgitterzaun (2 Meter hoch) mit Bodenminen oder an den 3 Meter hohen, einreihigen Metallgitterzaun mit Trichterminen und schließlich vielleicht in den Westen gekommen wären.  
  • 6. Kreuz 
    Im Flurteil „Hölle“, östlich von Buch. Hier wurde ein Burggruber Mann, Hermann Sch., von russischen Soldaten (Kosakken mit Panjewagen)  am 17.08.1945 erschossen. Hermann Sch. und noch ein anderer Burggruber Mann, welche in Köppelsdorf ihre Papiere nach der Rückkehr aus der Gefangenschaft nach dem Krieg geholt hatten (Arbeit vor dem Krieg in Köppelsdorf), wurden an dieser Stelle von russischen Soldaten kontrolliert bzw. festgehalten. Dabei versuchten sie zu flüchten und rannten in Richtung Osten die Wachtwiese hinunter. Die Russen schossen hinterher und trafen Hermann Sch. in den Rücken. Der andere Burggruber, Franz C., konnte flüchten. Aus Angst gingen Burggruber Männer erst als es dunkel war hinauf zur Unglücksstelle und bargen Hermann Sch., welcher mittlerweile verblutet war. Wie Zeitzeugen berichteten, hätte es keinen Zweck gehabt, die in Kronach stationierten Amerikaner zu holen – sie wären nicht gekommen.    
  • 7. Kreuz 
    An der Grenz- und Friedenskapelle bei Burggrub; Abschlussgedenkfeier.

Jedes Jahr vor Ostern wird dieser Kreuzweg in Zusammenarbeit zwischen den ev. Kirchengemeinden Burggrub, Stockheim und Neuhaus-Schierschnitz organisiert und begangen.

Eingeladen hierzu sind alle Christen und Bürger, welche gerne in Erinnerung und aus Dankbarkeit über den Fall dieser Grenze diesen knapp 9 km langen Kreuzweg mitgehen wollen. 

Nachdem die alten Holzkreuze morsch geworden sind, wurden sie vom Kapellenbauverein Burggrub nach und nach ersetzt.

Der Termin für den Kreuzweg wird jährlich neu festgelegt. 

nach: Willi Bischoff1. Vorsitzender Kapellenbauverein Burggrub 

weitere Glaubenszeugnisse am Kreuzweg

weitere Infos

Beitrag im "Heimatkundlichen Jahrbuch des Landkreises Kronach"

Im "Heimatkundlichen Jahrbuch des Landkreises Kronach, Band 19/1992-93" sind die Grenz- und Friedenskapelle bei Burggrub sowie deren Geschichte näher beschrieben. Weitere Infos über die "Heimatkundlichen Jahrbücher des Landkreises Kronach" erhalten Sie auf der Internetseite des Landkreises Kronach oder unter buchhandel.de.

Streckenverlauf

Nachfolgend sind der Streckenverlauf und die einzelnen Stationen (Kreuze) des Kreuzwegs grafisch dargestellt. Durch die "Zoom-Geste" oder das Auswählen des Symbols "+" bzw. "-" ist ein Zoomen in der Karte möglich. Über den Schriftzug "Kreuzweg Burggrub - Neuhaus-Schierschnitz" im Kartenfenster oben links gelangen Sie zu weiteren Infos der angezeigten Wanderroute auf www.gpsies.com. Dort werden u.a. auch die Streckendaten für GPS-Geräte zum Download angeboten.